Nach meiner obigen Ankündigung, dass ich auf dieser Seite u. a. Erkenntnisse veröffentlichen möchte, wird es nun höchste Zeit, dass ich dem jetzt auch entsprechenden Inhalt folgen lasse.

Dabei wird es an dieser Stelle eigene Erkenntnisse geben, aber auch (nicht immer ernst gemeinte) gefundene.

1. Ich liebe Berlin! Ja, das ist keine neue Erkenntnis, denn warum sonst war ich wohl schon so oft und lange als Touristin hier und bin jetzt sogar während meiner einjährigen Auszeit hierher gezogen. Ja, es ist pathetisch und vielleicht sogar kitschig, aber ich empfinde es wirklich so. Ich spüre eine starke Verbindung zu dieser Stadt und fühle mich hier richtig wohl. Und ja, mir ist bewusst, dass Berlin nicht immer und überall schön ist. Es gibt (wie in anderen Städten auch) hässliche Ecken, dreckige Straßen oder U-Bahnhöfe, scheußliche Gebäude und abgeranzte Gebiete. Aber trotzdem!
2. Es kommen bessere Tage. Sie heißen Samstag und Sonntag.
3. Berliner sind besser als ihr Ruf. Man sagt ja den Berlinern nach, dass sie sehr unfreundlich seien, genau wie die Bayern den Ruf haben, immer zu granteln. Bisher kann ich das nicht bestätigen, im Gegenteil habe ich schon sehr viele nette und freundliche Begegnungen gehabt. Natürlich gibt es Ausnahmen. Einigen von euch habe ich schon die Geschichte erzählt, wo mich mal ein Busfahrer über den Lautsprecher ausgeschimpft hat: "Hier in Berlin steigen wir vorne ein und zeigen unaufgefordert den Fahrschein vor. Das gilt auch für Touristen!" Aber wie gesagt ist das zum Glück nicht die Regel.
4. Ich hab hier ganz schlechtes E-Lan und mein Tatenvolumen ist auch schon aufgebraucht.
5. Busfahren ist eine hervorragende Möglichkeit, diese Stadt zu erkunden. Natürlich kann man auch beim S-Bahn-Fahren oder in der Tram viel von der Stadt sehen. Aber es gibt nichts Besseres, als in einem Doppeldecker oben ganz vorne zu sitzen! Da hat man einfach den besten Überblick und kann z. B auch über Hecken und Mauern schauen. Manchmal schaue ich dabei auf Google Maps, wo ich mich gerade befinde, aber meistens ist das gar nicht nötig. Denn auch hier gibt es grün-gelbe Schilder, die einem sagen, in welchem Bezirk man gerade ist. Oder man sieht eine Kneipe die "Zehlinder" heißt und kann dann schon ahnen, dass das vermutlich in Zehlendorf ist.
6. Nullen müssen ganz rechts stehen, damit sie was gelten.
7. Es gibt hier kuriose Straßennamen. Ein paar Beispiele: Hundekehlestraße, Krumme Straße, Straße 442, Kleine Präsidentenstraße, Fünf Morgen, Am Pilz, Im Amseltal, Fischzug.
8. Das größte Kommunikationsproblem ist, dass wir nicht zuhören, um zu verstehen, sondern um zu antworten.
9. Berliner sprechen immer noch von West-Deutschland. Damit ist aber nicht der geografische Westen also z. B. das Ruhrgebiet gemeint, sondern das Gebiet der früheren Bundesrepublik. Das kann also z. B. auch Bayern oder Hamburg sein.
10. Wenn Du nur machst, was Du möchtest, dann ist wenigstens schon mal ein Mensch glücklich.
11. Ich vermisse meine Arbeit überhaupt nicht. Dem ist nichts hinzuzufügen.
12. Wir mussten die Kinder weggeben. Die Katze ist allergisch.
13. In Berlin haben selbst die Straßenlaternen interessante Namen z. B. Großer Galgen, Kleiner Bischofsstab, Schwanenhals, Bullenbein, Zehlendorfer Witwe.
14. Der Hund beißt nicht. Er schluckt im Ganzen.
15. Der gute, alte Johann Wolfgang von Goethe hatte ja sowas von recht: Man sieht nur, was man weiß. Das stelle ich fast jeden Tag aufs Neue fest. Wenn ich vorbereitet an einen bestimmten Ort oder in ein bestimmtes Gebiet gehe, sehe ich eindeutig mehr, als wenn ich unvorbereitet bin. Natürlich bleiben immer noch genug spontane Entdeckungen, aber Manches würde mir entgehen.